Alstom und das Land Niedersachsen investieren mit dem DLR 2 Mio. Euro in den Aufbau der intelligenten Zuginformationsplattform IRMI

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HANNOVER. Alstom baut zusammen mit dem Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Braunschweig die intelligente Informationsplattform IRMI für den Bahnverkehr auf. Dafür werden bis Ende 2014 insgesamt 2 Mio. Euro investiert. Das Land Niedersachsen unterstützt dieses Vorhaben mit 660.000 Euro aus Mitteln des Wirtschaftsförderfonds und dem europäischen Programm EFRE für Innovationen. Einen entsprechenden Förderbescheid hat Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, heute (Freitag) an Vertreter von Alstom und DLR übergeben.

IRMI steht für „intelligente, individuelle und innovative Reise- und Maintenance-Informationsplattform“. Die Software kann sämtliche Signale des Schienen- und des Öffentlichen Personennahverkehrs, wie beispielsweise Zustands– und Positionsdaten der Schienenfahrzeuge auf der Strecke, sowie auch Daten des städtischen Nahverkehrs in Echtzeit erfassen und gezielt weiter verarbeiten. Dadurch kann der Nutzer die jeweils kürzeste und schnellste persönliche Reisemöglichkeit mit verschiedenen Beförderungsmitteln – Bus, Bahn, Straßenbahn etc. – ermitteln – Verspätungen etwa durch Staus oder Defekte an Fahrzeugen werden automatisch eingerechnet.

In Form einer App können dann über ein internetfähiges Smartphone so nicht nur die vorliegenden Fahrpläne, sondern die exakten Daten aller in Anspruch zu nehmenden Verkehrsmittel ermittelt und aufeinander abgestimmt dargestellt werden. Das ermöglicht eine weitreichende Verbesserung des individuellen Personenverkehrs mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem lassen sich auch intelligente Anwendungen für die Logistik und für eine vorausschauende Wartung der Züge für die Betreiber realisieren.

Alstom und das DLR machen mit IRMI den öffentlichen Personennahverkehr intelligenter und damit noch attraktiver“, so Olaf Lies bei der Übergabe. „Individuelle Mobilität hat in einem Flächenland wie Niedersachsen eine große Bedeutung, die mit dem Projekt IRMI weiter gestärkt wird. Die Region Braunschweig bauen wir so weiter zu einem großen Freilluft-Labor für Verkehrstechnik aus. Mit den gewonnenen Erkenntnisse sollen Menschen künftig noch schneller, noch komfortabler und noch sicherer an ihr Ziel gelangen.“

DLR und Alstom schlossen heute anlässlich der Förderung durch das Land Niedersachsen einen entsprechenden Kooperationsvertrag. „Alstom freut sich, mit dem DLR einen so namhaften Partner gewinnen zu können“, sagte Dr. Martin Lange als Vorstand der Alstom Deutschland AG verantwortlich für die Sparte Transport. „Das Ziel des Projektes IRMI ist es, eine neuartige Kommunikation zwischen Zug, Station, Betreiber und Wartungsstützpunkt zu realisieren. Die daraus gewonnenen Daten werden gezielt für weiterführende Anwendungen genutzt.

Die Aufgabe des DLR ist die systematische Auswertung der Daten für die Anwendungen und Prognosen. Hierzu nutzt und ergänzt das DLR das ebenfalls durch das Land Niedersachsen unterstützte Forschungsinstrument „Anwendungsplattform Intelligente Mobilität“ (AIM). AIM ist eine einmalige, verkehrsträgerübergreifende Großforschungsanlage am Standort Braunschweig. „Mit AIM und IRMI wird in Braunschweig gezeigt, wie die Mobilität von morgen aussehen kann. Mit der engen Einbindung des öffentlichen Verkehrs wird dabei auch die Nachhaltigkeit stärker in den Fokus gerückt“, so Prof. Karsten Lemmer, Direktor des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik in Braunschweig.